Als ich Anfang des Jahres 2018 auf Bali war, hatte ich ja auch die Gelegenheit, bei einem Brahmanen ein Palmblatt-Reading für mich lesen zu lassen, welches mir Aufschluss über mich, mein derzeitiges Leben und meine Aufgaben in diesem Leben gegeben hat (siehe hierzu mein Blog-Artikel "Die Palmblattbibliothek auf Bali" vom 8. Januar 2018).
Ein Ergebnis dieses Readings war, dass mir gesagt wurde, dass ich nach dem balinesischen Pawukon-Kalender alle 210 Tage Geburtstag habe. Das ist Teil des balinesischen Glaubens, der tief verwurzelt ist in der täglichen Praxis und Religion der Balinesen. Jeder, der schon einmal auf Bali war, kann es bestätigen, welche wundervollen und farbenfrohen Zeremonien die Balinesen täglich – bisweilen sogar mehrmals - durchführen. Und ihr findet hierzu ja auch einige Beschreibungen in meinen anderen Blog-Artikeln...
Doch was unterscheidet den balinesischen Geburtstag von dem nach dem gregorianischen Kalender, der Tag, an dem ich geboren wurde?
Primär führen die Balinesen an diesem Tag kleine Zeremonien durch. Sie danken insbesondere ihrem Körper und ihrer Seele, dass sie sich in diesem Leben gemeinsam auf die Reise gemacht haben, um gut gerüstet für die Erfahrungen in diesem Leben zu sein – welche Aufgaben auch immer wir uns in diesem Leben vorgenommen haben.
Gestern war mein balinesischer Geburtstag!
Und auch ich habe eine kleine Zeremonie durchgeführt und meine Dankbarkeit ausgedrückr. Wann sind wir schon mal wirklich dankbar? Wie oft nehmen wir unser Leben als selbstverständlich hin? Die Tatsache, dass wir morgens aufwachen? Dass wir Essen und Trinken im Überfluss haben, dass wir ein wunderbares Haus oder eine Wohnung haben, die uns Schutz vor den Witterungsbedingungen liefert. Dass wir in einem Land leben, das seit vielen Jahrzehnten im Frieden ist, das uns das Privileg bietet, nahezu überall in diese Welt reisen zu können – Freiheit pur, sozusagen. Und auch Dankbarkeit für unseren Körper, den wir immer wieder mal mit zu schwerem Essen, Alkohol und allen möglichen anderen Exzessen fordern und der trotzdem jeden Tag für uns arbeitet, meist still, doch unermüdlich. Dankbarkeit für die Menschen, die uns umgeben, mit denen wir Lachen, Weinen und mit denen wir gemeinsam Wachsen dürfen, dienen sie doch als unser Spiegel, um mehr über uns zu lernen. Und auch Dankbarkeit für die Natur, die uns umgibt, für einen phantastischen Sommer und auch für den Regen, der die Erde jetzt wieder aufatmen lässt…
So feiere ich heute das Leben – mein Leben!
Wann warst Du das letzte Mal bewusst dankbar für Dein Leben? Und wofür?